Ein interkulturelles Kunstprojekt in Sulaymaniyah
Ein Gemeinschaftsprojekt vom Verein Mesela und der MS Gallery
Das Projekt “we are visible” zielt auf eine interkulturelle Zusammenarbeit bildender Künstler/innen mit Jugendlichen und Erwachsenen aus Sulaymaniyah. Die Projektgruppe besteht aus Ortsansässigen und Geflüchteten aus Rojava, Afrin, Shengal und dem Iran.
Das Projekt wird in Sulaymaniyah von einer Kerngruppe vorbereitet und auch hier durchgeführt.
Das Projekt antwortet auf das Bedürfnis der kurdischen Bevölkerung zusammen mit Künstler/innen der Betroffenheit über das aktuelle Geschehen in Rojava und dem sich stetig wiederholenden Genozid gegen das kurdische Volk ästhetische Erfahrungen entgegenzusetzen und eine gebührende Form des Gedächtnisses zu erarbeiten.
Das gemeinsame Bearbeiten von Lehm - vom Ausgraben aus lokalem Vorkommen über das Ausformen von einfachen Lehmziegeln und der individuellen Ausgestaltung bis hin zum Zusammenfügen dereinzelnen Beiträge zu einer installativen Gesamtskulptur - wird zusammen mit der Bevölkerung als gemeinsamer Prozess moderiert. Dabei sind auch Beiträge aus anderen Sparten der Kunst erwünscht . Insbesondere musikalische und tänzerische Beiträge mit lokalem und thematischem Bezug sollten das Projekt zusätzlich bereichern. Es wird angestrebt die individuellen Beiträge der verschiedenen Teilnehmer/innen als Gemeinschaftswerk entstehen zu lassen, das sich vom Abbau des Lehms bis hin zum Aufbau der Skulptur als Ganzes definiert . Während des gesamten Prozesses wird nicht nur zusammen gearbeitet , es wird auch zusammen gekocht, gegessen, geredet und gefeiert.
Lehm ist ein ursprüngliches Material, das vor Ort gewonnen werden kann und in der Region vorallem im ländlichen Bereich auch heute noch als Baumaterial verwendet wird. Das Projekt “we are visible” stützt sich auf traditionelle Abläufe des Lehmbaus und transformiert diese in einem gestalterischen Prozess zu einer Gesamtskulptur. In diesem kreativen Akt des Aufbaus soll der/die Einzelne in seiner Kreativität bestärkt werden - auf die Vitalität und auf das künstlerische Potential, in dieser Region hingewiesen werden und der leidvollen Zerstörung ein sichtbares, symbolisches Zeichen entgegengesetzt werden. Das Projekt “we are visible” ermöglicht eine interkulturelle Zusammenarbeit bildender KünstlerInnen, der lokalen Bevölkerung und Geflüchteten. Gleichzeitig wird ein Dialog unter den Teilnehmer/innen bewusst gefördert . Die Projektteilnehmer/innen sollen in ihren kreativen Ressourcen gestärkt werden und auf ihre reiche kulturelle Tradition sensibilisiert werden.
Eigentlicher Höhepunkt des Projektverlaufs bildet die Ausstellungseröffnung, die durch tänzerische und musikalische Beiträge, die einen regionalen - oder einen thematischen Bezug zum Projekt haben, feierlich begleitet wird . Der Anlass sollte wenn möglich draussen stattfinden so dass auch ein grosses Feuer entfacht werden kann wo dann auch grilliert und gegessen wird. Der gesamte Projektverlauf wird durch ein einheimisches Team dokumentarisch begleitet.
Projektorganisation Verein Mesela / MS Gallery Sulaymaniyah-Irak
Der Verein Mesela foerdert und die Vernetzung von Kuenstler/innen in der Schweiz und im Nahen Osten. Er setzt Kulturprojekte unter Einbezug der lokalen Bevoelkerung um. Die MS Gallery arbeitet in Arbeitsgruppen mit jungen Künstlern und führt Kurse in “art management”durch.
Werner Neuhaus (Künstlerische Projektleitung, www.wernerneuhaus.ch), Zana Rasol (Künstlerische Projektleitung, Leiter MS Gallery) und Özlem Yasar (Projektkoordination www.mesela.ch)
Das Projekt wird unterstützt von: Culture and Sustainable Development /// Factory, Sulaimania /// College of fine Arts, Sulaimania /// Institute of fine Arts, Sulaymaniyah /// Institute of Kurdology, Sulaimania /// Civil Development Organisation, Sulaimania
Das Projekt “we are visible “ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wir freuen uns über jeden Beitrag.
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